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Channel: Wiebke Maschitzki, Autor auf BERNINA Blog
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Tipps für Patchworker: Reißverschluss einnähen

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Bei den schönsten Patchwork-Taschen und -Beuteln fehlt doch manchmal das i-Tüpfelchen: ein  schön eingenähter Reißverschluss. Es gibt viele Möglichkeiten, um einen Reißverschluss als schmückendes Teil in die gepatchten Taschen und Beutel einzunähen. So gibt es heute wieder eine neue Folge der Tipps für Patchworker von mir.

Achtung! Es wird wieder sehr lang, haltet Euch den Kaffee bereit!

Reißverschluss einnähen: in Taschen und Beutel

Damit es Euch auch gelingt, zeige ich hier einige der verschiedenen Möglichkeiten. Auch in meinen früheren Beiträgen gibt es veschiedene Anleitungen  für das Einnähen.

Da ist es fast egal, ob Ihr einen konfektionierten Reißverschluss oder einen Endlosreißverschluss verwendet. Ich verwende meistens den Endlosreißverschluss für meine Taschen. Hier wiederhole ich kurz das Einfädeln der Schieber:

Einfädeln der Schieber in einen Endlosreißverschluss

Das geht auch ohne die mittlerweile erhältlichen Hilfsmittel:

  • Ich schneide an einem Ende auf der rechten Seite die Zähnchen weg – aber nur die Zähnchen, das Stoffende benötige ich zum Festhalten.
  • Der Schieber wird auf die linke Schiene geschoben.
  • Etwas tiefer ziehen.
  • Dann die rechte Seite auch in den Schieber einfädeln.
  • Ich halte die beiden Seitenenden gut fest und ziehe den Schieber weiter auf die Zähnchen.
  • Ich schiebe jetzt alle Schieber hintereinander auf den Reißverschluss. Dann verschwinden sie mir nicht irgendwo in der Schublade. Und ich muss nur 1x bei dem Reißverschluss die Ecke abschneiden.
  • Den 1. Schieber ziehe ich dann von dieser Seite auf das andere Ende und kann jetzt mit dem Einnähen beginnen

Reißverschluss einnähen: zwischen den Oberstoff und das Futter

Das ist sicher die einfachste Art, um einen Reißverschluss sauber an die obere Kante einer Tasche  zu nähen.

Die 1. Seite wird angenäht:

  • Ich öffne den Reißverschluss weit, schiebe den Schieber weit zurück, die beiden Seiten liegen jetzt einzeln.
  • Ich stecke eine Seite vom Reißverschluss oben auf die rechte Seite des Tops.
  • Vorher versäubere ich diese Kante mit einem Zickzackstich.
  • Die Zähnchen zeigen nach unten – also rechts auf rechts.
  • Der Futterstoff kommt mit der rechten Seite nach unten auf die Kante – also wieder rechte Seite auf rechte Seite.
  • Genäht wird mit dem Reissverschlussfuss # 4
  • Ich habe jetzt die erste Seite angenäht.

Die 2. Seite annähen

  • Die zweite Seite am oberen Rand festecken, das Futter darüber legen – wieder alles rechts auf rechts, gut feststecken und nähen.
  • So können beide Seiten ohne den störenden Schieber aufgenäht werden,
  • Jetzt wird der Schieber vom  hängenden Ende auf das aufgenähte Teil geschoben.
  • Fertig:

Stattdessen etwas einfacher:

Wer jetzt aber nicht „blind“ auf dem Futter nähen möchte, kann diese Arbeit auch in 2 Schritten machen:

  • Der Reißverschluss wird an der oberen Kante rechts auf rechts festgesteckt
  • Und mit dem Reissverschlussfuss # 4 angenäht
  • Das Futter wird jetzt auf den schon angenähten Reißverschluss gesteckt – die Nadeln stecke ich senkrecht ein, denn
  • Ich drehe auf die andere Seite und nähe auf der soeben genähten Naht den Futterstoff fest
  • So erzielt Ihr das gleiche Ergebnis:

Der Reißverschluss ist eingenäht. Die Kanten können jetzt mit dem Schmalkantfuss # 10 abgesteppt werden. Das entscheide ich aber erst, wenn ich weiß, welche Seitennahtlösung ich anwenden will. Gut gebügelt und mit festgenähtem Futter geht es auch ohne diese Steppnaht, der Schieber verklemmt sich dann nicht mit dem Futterstoff.

Es fehlt jetzt noch die Bremse für den Schieber. Mit einem 5mm breiten Zickzackstich nähe ich am Anfang über die beiden Zähnchenreihen, am Ende dann über jede Reihe einzeln:

Aber einen Endlosreißverschluss könnt Ihr auch zweifarbig einsetzen. Dabei verwendet Ihr für jede Zähnchenreihe eine andere Farbe:

Mit den entsprechenden Farben peppt Ihr dann jedes Täschchen auf. Hier meine kleine Tasche für die FFP2 Masken, die jetzt immer dabei sein müssen:

Reißverschluss einnähen: mit einem zusätzlichen Streifen:

Mit einem Bindingstreifen

Etwas aufwendiger ist das Einnähen bei einer Kante, die mit einem zusätzlichen Streifen versäubert werden muss. Die obere Kante kann zuerst mit einem „Bindingstreifen“ versäubert werden. Das kennt Ihr sicher von den meisten meiner Taschen. Da ich die Taschenteile vorher schon mit dem Futterstoff zusammen gequiltet habe, entfällt bei diesen Taschen das spätere Einnähen des Futters.

  • Ich lege einen doppelt gelegten Streifen an die obere Kante.
  • Und nähe ihn wie einen Bindingstreifen fest,
  • Jetzt auf die linke Seite umklappen und nur feststecken.
  • Bevor dieser Streifen festgenäht wird, steckt Ihr den Reißverschluss von unten dagegen.
  • Der Reißverschluss wird direkt im Nahtschatten angenäht. Der Bindingstreifen ist auf der linken Seite etwas breiter und wird mit dieser Naht auch angenäht.
  • Für die andere Hälfte schiebt Ihr Euch ein Lineal dazwischen – so könnt Ihr auch hier alles feststecken, ohne in die untere Stofflage zu pieksen.

Reißverschluss einnähen: Mit einem Zierstreifen an der oberen Kante

Jetzt muss ich mir erst einmal überlegen, ob dieser Streifen auf der rechten Seite  oder einfach nur auf der linken Seite als Vesäuberungsstreifen sichtbar sein soll.

Der Streifen soll auf die rechte Seite:

  • Auch für diese Streifen verwende ich einen doppelt gelegten Streifen.
  • Bei dieser Tasche wird die erste Hälfte vom Reißverschluss auf die linke Seite – also auf das Futter gelegt. Die Zähnchen zeigen nach oben – wichtig!!! Also links auf links legen.
  • Ich lege den Streifen mit der offenen Kante auf den Reißverschluss,
  •  stecke ihn gut fest und nähe ihn wieder an.
  • Der Streifen wird ganz nach vorne geklappt auf die rechte Seite und auf beiden Seiten mit dem Schmalkantfuß# 10 knappkantig aufgesteppt

  • Die 2. Seite wird genauso aufgenäht.
  • Auch hier wieder an den Enden die „Stopper“ für den Schieber aufnähen

  • So sieht es von innen aus.
  • Das ist ein tolles Ergebnis!

Der Streifen soll auf die linke Seite:

Das geht eigentlich genauso wie bei der oben beschriebenen Methode, nur …

  • Der Reißverschluss wird auf die rechte Seite gelegt, rechts auf rechts mit den Zähnchen nach unten
  • Der Versäuberungsstreifen wird auch hier doppelt gelegt und mit der Kante auf den Reißverschlusse gelegt – auch rechts auf rechts.
  • Jetzt wird an die obere Kante angenäht:

  • Ihr klappt den Streifen jetzt auf die linke Seite.
  • Auch gut feststecken und mit Handstichen festnähen.
  • Die zweite Reißverschlusshälfte ebenfalls annähen:

Auf der rechten Seite ist von diesem Streifen nichts zu sehen.

So sieht es innen aus- jedoch leider etwas unscharf:

Nach dem Sichern mit den genähten Stoppern sieht dann die Tasche später so aus:

So geht’s aber auch:

Es gibt noch einige andere Möglichkeiten, um den Reißverschluss als schmückendes Element einzusetzen.

Hier bei diesen Taschen habe ich nur eine Seite vom Endlosreißverschluss an die obere Kante genäht. Nachlesen könnt Ihr diese Anleitung bei den beiden Beiträgen mit den pfiffigen Taschen:

Auch bei den fröhlichen Sommerbeuteln – den Tetraedertaschen habe ich nur eine Schienenseite angenäht:


Wie man den Endlosreißverschluss einnähen kann, ohne ihn mit in die Seitennähte zu bekommen, habe ich Euch bei der Schmetterlingstasche gezeigt, Entweder holt Ihr die Enden vor den Seitennähten raus aus der Naht:

Oder Ihr versäubert die Enden mit kleinen Stoffstücken, die dann in der Seitennaht verschwinden.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Ausprobieren dieser verschiedenen Möglichkeiten

Wiebke.


Hier noch einmal die Links zu den Anleitungen mit den verschiedenen Reißverschlüssen:

Schmetterlingstasche: https://blog.bernina.com/de/2019/06/schmetterlinge-mit-der-fpp-methode/

Sommerbeutel: https://blog.bernina.com/de/2018/06/gute-laune-sommerbeutel/

Pfiffige Taschen, Teil 2 : https://blog.bernina.com/de/2016/06/pfiffige-taschen-teil-2/

und Teil 1: https://blog.bernina.com/de/2016/06/pfiffige-taschen-teil-1/

die Kulturtaschen mit dem Bindingstreifen: https://blog.bernina.com/de/2014/05/fuer-die-urlaubsreise/

die Taschen aus den alten Jeans: https://blog.bernina.com/de/2019/04/alte-jeansnaehte-clutchtaschenhuepfer-und-co/

Der Beitrag Tipps für Patchworker: Reißverschluss einnähen erschien zuerst auf BERNINA Blog.


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