Teddynähen: das Stopfen der Körperteile
Heute wollen wir alle Teile mit dem Füllmaterial ausstopfen, wir benutzen als Füllung nur diese synthetische Wolle. Es gibt auch noch nach altem Vorbild Holzwolle und zum Beschweren Granulat. Uns genügt hier für unseren ersten Teddy dieses Füllmaterial – allergikerfreundlich und einfach zu verwenden.
In den Armen und Beinen sind die Gelenkscheiben schon befestigt, alles ist fertig zum Ausstopfen
Der genähte Körper ist noch nicht umgedreht auf die rechte Seite. Und damit machen wir zunächst weiter. Eine große Scheibe, die im Körper unter dem Kopf im Hals sitzen soll, muss jetzt eingeklebt werden und zwar auf die linke Seite.
Dafür schieben wir eine andere große Scheibe von innen (rechte Seite) nach oben an die Halsöffnung und halten sie stramm fest (wie bei einem Stopfpilz), da ist jetzt die linke Seite außen:
Der Kraftkleber wird jetzt auf dieser Fläche verteilt, eine zweite groß Scheibe draufgelegt, genau mittig – dafür schiebe ich die Schraube von oben durch beide Löcher der Scheiben, fest angedrückt und mit Klammern fixiert. Zur Seite legen, der Kleber hat jetzt genügend Zeit zum Trocknen und Aushärten.
Hier noch einmal bei Käpt`n Blaubär und Miss BERNINA:
Bei den Mohairstoffen werden die Nahtzugaben auseinandergeschoben, der Kleber gut verteilt und die Scheiben besonders gut angedrückt.
Zum Nachhelfen beim Ausstopfen legt Euch einen Kochlöffel, einen Schraubendreher oder – wer hat – ein Stopfholz bereit.
Bei den Armen und den Beinen wird das Füllmaterial durch die jeweiligen Öffnungen gestopft. Dafür wird der breite Strang etwas geteilt und nach und nach in kleineren Stücken hineingeschoben:
Es wird fest gestopft, zuerst die Hände und dann an der Gelenkscheibe im oberen Bereich. Wenn Ihr meint, dass das jetzt reicht, schiebt das Material noch etwas mehr zusammen. Ich konnte das am besten mit den Fingern. Und plötzlich ist wieder Luft im Arm, dort könnt Ihr den Arm zusammendrücken und müsst noch mehr Füllung nachschieben:
Hier bei dem hellen Teddy:
hier läßt es sich noch zusammendrücken – da muss noch mehr Füllung rein:
Deutlicher ist es zu erkennen bei dem Leinenteddy:
alles gut reinstopfen, wieder ist Platz für noch mehr Füllmaterial:
Wenn jetzt genug gestopft ist, wird die Öffnung mit Handstichen – mit dem Matratzenstich – zugenäht. Vor dem endgültigen Schließen kann noch etwas Füllung eingefüllt werden, damit hier keine negative Beule entsteht:
So eng liegt die Gelenkscheibe am Stoff:
Bei dem Mohair werden die Öffnungen auch mit Handstichen geschlossen, auch hier ist es sehr hilfreich, wenn die Nahtzugaben vorher umgeheftet wurden. So habt Ihr eine saubere Kante zum Einstechen der Nadel:
Die in der Naht festgenähten Florhaare werden mit einer stumpfen Nadel vorsichtig rausgezupft:
Ganz deutlich zu erkennen bei dem weißen Teddy aus Wollplüsch:
Bei den Beinen geht es genauso. Zuerst die Füße fest ausstopfen, dann oben an den Gelenken, die Scheiben sollen gut umhüllt sein, nur an der Aussenseite nicht. In der Mitte noch einmal alles zusammenschieben und nachstopfen, bis Ihr ein schönes, festes Bein in den Händen habt.
Da kann ich Euch online leider nicht weiterhelfen, Ihr müsst jetzt selbst entscheiden, wie fest ihr es überhaupt haben wollt und ob es fest genug ist.
immer noch zu wenig Füllung – also nachstopfen! :
Und auch hier das Leinenbein, da musste ich nach dem Zusammennähen bis zur Mitte noch nachstopfen:
Jetzt fehlt nur noch der Kopf. Das Schnauzenteil muss auch wieder sehr fest gestopft werden, damit später die gestickte Nase nicht alles zusammenzieht.
Auch dieser Strang passt noch hinein:
Dann alles mit den Händen zu einem schönen Kopf formen, jetzt eventuell mit einem Stopfholz oder einem Kochlöffel die Füllung in kleinen Teilen dort hinschieben, wo noch Lücken sind.
Und wenn Ihr jetzt damit zufrieden seid, geht es weiter:
Ihr könnt jetzt die Schraube, die nur zum Fixieren im Hals steckte, und die lose große Gelenkscheibe aus dem Körper entfernen, wenn der Kleber getrocknet und ausgehärtet ist.
Die große Scheibe kommt jetzt in den Kopf. Wieder zuerst die Schraube durch die Unterlegscheibe, dann durch die große Gelenkscheibe und alles zusammen in den Kopf schieben. Das Ende der Schraube soll dann zum Schluss unten aus dem Hals herausschauen:
Kontrollieren, ob der Kopf jetzt gerade sitzt auf der Scheibe:
Die untere Kante einreihen und über der Scheibe zusammenziehen:
Bei dem langen Flor von Käpt´n Blaubär habe ich jetzt einige Haare rausgeschnitten, damit es hier nicht zu dick wird. Die Scheiben sollen später möglichst dicht aufeinander sitzen:
Der Kopf von unserem Leinenteddy muss besonders gleichmäßig ausgestopft werden, alle Unebenheiten sind bei den glatten Stoffen leider sehr gut sichtbar:
Eure Hände dürfen sich jetzt etwas ausruhen, das Stopfen und Formen geht schon nicht so einfach und kostet etwas Kraft und auch Geduld.
Ich stopfe auch überwiegend mit den Fingern, man hat in den Fingern ein besseres Gefühl und kann die Füllung besser dorthin schieben, wo sie hin soll.
Jetzt warten Eure fertigen Teddyteile auf den nächsten Donnerstag, da werden wir die Teile dann zusammensetzen. Der Körper ist ist auf die rechte Seite umgedreht und noch leer:
Zeigt uns Fotos von Euren Teilen gerne schon einmal im Community-Bereich – das ist dann ein Ansporn und eine tolle Anregung für alle Leserinnnen.
Wenn etwas unklar ist oder einfach nicht zu verstehen, dann stellt Eure Fragen bitte in den Kommentaren, ich werde spätestens am Abend antworten
Eine schöne Woche und – wie gewohnt dann bis zum nächsten Donnerstag, 22.10. um 8.00 Uhr.
wünscht Euch
Wiebke